Sie war mein bisheriges Karrierehighlight, die Europameisterschaft 2020 in
Mersin/Türkei.
Dabei stand, auch nach dem Qualifikationsprozess, lange gar nicht fest, ob wir
teilnehmen können. Coronaverschärfungen hier, Coronalockerungen da,
Reisewarnung eingeführt, Reisewarnung aufgehoben, … Es war ein langes auf und ab, was das Training definitiv nicht erleichterte.
Schlussendlich aber durften wir anreisen und nach 3 Coronatests auch turnen.
Es war also alleine die Tatsache, dass wir mitturnten erfreulich genug, dass der Wettkampf dann auch so gut lief, war einfach der Wahnsinn.
Ich ging fürs Team am Boden, am Pferd, am Sprung und am Barren an den Start. Wir (Vinzenz Höck, Alexander Benda, Manuel Arnold, Severin Kranzlmüller und ich) turnten mit einen fast fehlerfreien Wettkampf 139.226 Punkte und schafften es, uns für das Teamfinale der besten 6 Mannschaften zu qualifizieren!
Im Finale gab es dann, anders als in der Quali keinen Streichwert mehr, sprich 3
Turner turnten pro Gerät und alle Übungen kamen in die Wertung. (In der Quali
waren es die besten 3 aus 4 Übungen.) Dies erhöhte gemeinsam mit der Tatsache,
dass es das erste EM-Finale für uns alle war, den Druck und die Nervosität enorm.
Ich ging im Finale am Boden, am Pferd und am Sprung an den Start und schaffte es, meine Leistung an allen drei Geräten im Vergleich zu Quali noch zu steigern! Leider passierte uns sonst im Team der ein oder andere folgenschwere Fehler und wir mussten uns letztendlich mit dem 6. Platz zufrieden geben.
Nichtsdestotrotz das beste Teamergebnis in Österreichs Turngeschichte.
Am Sonntag fanden dann die Gerätefinali statt, bei denen es einen Wahnsinns
Triumph für Österreich gab: Vinzenz Höck gewann an den Ringen Silber, und holte
so die erste österreichische EM-Medaille seit über 50 Jahren!
Ich bin extrem froh und stolz Teil dieser historischen Europameisterschaft gewesen
zu sein!
Ich habe jede Sekunde in der Wettkampfhalle in vollen Zügen genossen und freue
mich schon irrsinnig auf mein nächstes Großereignis!