EUROPAMEISTERSCHAFT KUNSTTURNEN
Mersin (Türkei), Männer/Junioren: 9.–13. Dez. 2020
Frauen/Juniorinnen: 17.–20. Dez. 2020
Elite- und Junioren-Turnerinnen und Turner aus 21 Ländern bestritten/bestreiten diese Europameisterschaft, die trotz der Corona-Pandemie unter immensen Sicherheitsauflagen stattfinden kann. Für Österreich wurde es die erfolgreichste EM der Geschichte.
Auf dem vorher nicht für realistisch gehaltenen vierten Rang zog Österreich erstmals in ein Turn-EM-Mannschafts-Finale (Top 6) ein: Das Quintett mit Vinzenz Höck, Severin Kranzlmüller, Alexander Benda, Manuel Arnold und Ricardo Rudy leistete sich alle sechs Geräte lang keinen einzigen Fehler in der Wertung. Das gab den Ausschlag für den Einzug ins Finale. Das Team erreichte landete mit knappem Rückstand auf dem 6. Platz.
Das EM-Debüt von WTV Turner Ricardo Rudy bei den Seniors (12. am Pferd) verlief großartig!
Österreichs Kunstturner erreichten im Finale der sechs besten Teams der Europameisterschaft in türkischen Mersin den sechsten Platz. Im Gegensatz zur fehlerfreien Qualifikation, die auf Rang 4 finalisiert war, misslang im Wettkampf der Auftakt am Pauschenpferd.
Danach fanden die besten Turner Österreichs an den weiteren fünf Geräten sofort wieder zur Topform zurück. Am Ende fehlten jedoch die zu Beginn vergebenen Punkte für erneut Platz 4. Bronze wäre knapp außer Reichweite gelegen…
Es gewann die Ukraine (248.963) deutlich vor dem nach der Qualifikation noch in Front gelegenem Gastgeber Türkei (244.793), der mit einem Verletzungsproblem und mehreren Nervositätsfehlern zu kämpfen hatte. Ungarn sicherte sich Bronze (240.393) vor Israel (239.028), Bulgarien (236.429) und Österreich (235.325).
Während die Qualifikation im 5–4‑3-Modus geturnt wurde (5 Turner im Team, 4 pro Gerät am Start, 3 pro Gerät in der Wertung), wurde das Finale im 5–3‑3-Modus ohne Streichnoten ausgetragen: jede Wertung zählte voll.
ÖFT-Kunstturn-Sportdirektor Fabian Leimlehner: „Ein Sturz von Alexander und ein schlechter Abgang von Manuel am Pferd, bei Manuel auch eine Unsicherheit am Barren. Sonst lief alles nach Plan. Doch Platz 3 wäre sowieso extrem schwierig geworden. Ich bin mehr als happy, dass wir erstmals das EM-Teamfinale erreicht haben – ein Meilenstein.“
Eine Supertruppe mit enormem Potenzial
Sportdirektor Leimlehner weiter: „Wir haben eine Supertruppe mit enormem Potenzial und sind auf dem besten Weg. Der nächste Olympiazyklus wird für uns richtig interessant.“ Auf ein paar Zehntelpunkte verzichtete Österreich im EM-Teamfinale 2020 noch bewusst: Vinzenz Höck turnte an den Ringen nicht seine schwierigste Kür. Sondern er zeigte statt 6.1 „nur“ eine Schwierigkeit von 5.7, um für das Gerätefinale am Sonntag nichts zu riskieren.
Besonders hervorzuheben ist Severin Kranzlmüllers erneut fehlerfreier Gesamtauftritt: er machte sich an seinem 26. Geburtstag damit selbst das schönste Geschenk.
Mit großer Freude und Stolz
Edi Bruckbauer
